Bürgerinformation energetisches Quartierskonzept

 

Künftige Nutzung des Grubenwasserpotentials?

Am Dienstag, den 30.07.2024, wurde im Rathaus des Ortsteiles Bad Schlema das energetische Quartierskonzept, mit dem Schwerpunkt der künftigen Nutzung des Grubenwasserpotentials, vorgestellt.

Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten die Ersteller der Studie ihre Ergebnisse. Das Konzept wurde durch die DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG und der Technischen Universität Bergakademie Freiberg bearbeitet und entwickelt. Quartier bezeichnet hier ein fest umrissenes Gebietes innerhalb von Aue-Bad Schlema, das sich von der Wasseraufbereitungsanlage hinter dem unteren Bahnhof Bad Schlema bis zum Kurmittelhaus hinaufzieht.

Derzeit läuft 26 Grad warmes Grubenwasser ungenutzt in die Mulde. Die Nutzung dieses Wassers wird schon seit über 30 Jahren untersucht. Bisher konnte keine Wirtschaftlichkeit nachgewiesen werden, weil die Energie-und Gaspreis sehr niedrig waren. Die neueste Studie indes, weist eine Wirtschaftlichkeit und ein riesiges Energiedargebot  aus, welches für die Umsetzung des Projektes spricht. Das Grubenwasser wird nach dem Prozess der Wasserreinigung und - Behandlung abgegriffen und soll mit einer Wärmepumpe auf ein entsprechend optimales Niveau angehoben werden. Danach soll das warme Wasser über ein Wärmenetz vorbei an der Friedrich-Schule-Schule bis hin zum Kurmittelhaus gepumpt werden. Auch Privathaushalte sollen angebunden werden können. Je mehr Abnehmer sich finden, umso wirtschaftlicher läuft die Anlage. Die Energie für die Wärmepumpe soll von einer Photovoltaikanlage auf der Halde 382 gewonnen werden. Das wäre dann die erste PV-Anlage auf einer sanierten ehemaligen Uranbergbauhalde. Auch dafür liegt eine Studie vor, welche die Genehmigungsfähigkeit einer solchen Anlage in Aussicht stellt. Das Gesamtkonzept garantiert für das Quartier zu 100 Prozent den Einsatz erneuerbarer Energien und die Einsparung von 90% Co2- Emissionen. Die Investitionskosten belaufen sich auf ca. 15 Millionen Euro, wobei man derzeit von einer mind. 40- prozentigen Förderung ausgehen kann. Als nächster Arbeitsschritt ist die Befragung der Eigentümer geplant, ein Anschluss-und Benutzungszwang ist nicht vorgesehen.