Wie eine Streunerkatze zur Arterhaltung beiträgt

Neues aus dem Auer Tiergarten „zoo der minis“:

 

Bereits seit 2005 werden im Auer Tiergarten „zoo der minis“ die seltenen „Salz“- oder „Kleinfleckkatzen“ gehalten. Sie gehören zu den kleinsten Wildkatzen und stammen aus Südamerika. Aufgrund ihres schön gezeichneten Fells wurden sie dort intensiv bejagt. Inzwischen hat sich der Bestand etwas stabilisiert.

Fast 17 Jahre hat Salzkatze Flippy in Aue gelebt, aber leider hat es nie mit der Zucht geklappt. Nach Flippys Tod zog Maya aus dem Opelzoo Kronberg ein. Die Vergesellschaftung mit dem deutlich älteren Kater Perito klappte gut, so dass Hoffnung auf Nachwuchs bestand. Und tatsächlich brachte Maya 2023 erstmals ein Jungtier zur Welt. Aber so wie es bei Erstgeburten häufiger passiert, zog sie das Jungtier nicht auf.

Am 26.08.24 verriet ein Fiepen in der vorbereiteten Wurfbox eine erneute Geburt. Der Kontakt zu den Tierpflegern wurde auf ein Minimum reduziert. Eine Kontrolle nach zwei Stunden zeigte aber, dass Maya wieder keinerlei Interesse an dem Jungtier hatte. Die Tierpfleger wollten das Kleine aber nicht dem Schicksal überlassen und fällten die Entscheidung, die anspruchsvolle Handaufzucht zu wagen. Glück im Unglück war, dass 14 Tage zuvor die Streunerkatze „Motzi“, die inzwischen im Zoo lebte, Junge bekommen hatte. Allerdings wog die Babysalzkatze nur 79 g und die Hauskatzen waren deutlich größer. Trotzdem legten die Tierpfleger Motzi die kleine Wildkatze an. Motzi akzeptierte sie recht schnell und die Kleine trank tatsächlich. Da aber für ein gesundes Aufwachsen die erste Milch des Muttertiers , die Kolostralmilch, ganz wichtig ist, bekam die kleine mit der Flasche Ziegenkolostrum eingeflösst. Jacqueline Uhlig aus Alberoda , die selbst Ziegen züchtet, hat die Milch sofort bereitgestellt. 

Die kleine Salzkatze, die “Salza“ getauft wurde, war aber viel zu schwach um allein die Zitzen von Motzi zu finden. Die größeren Katzenbabys drängten sie auch immer wieder ab. So blieb den Pflegern nichts weiter übrig, als die Kleine fast stündlich anzusetzen. Natürlich auch nachts . So musste Motzi samt  Babys jeden Abend mit nach Hause genommen werden. Langsam wurden die Abstände ein bisschen größer. Aber auch jetzt, nach fast 8 Wochen, verbringt die Katzenfamilie noch jede Nacht bei den Tierpflegern Peter und Josi. Jetzt wiegt Salza 540 g und fängt langsam an, feste Nahrung zu sich zu nehmen und katzentypisch, immer gemeinsam  mit Ziehschwester „Pepper“, jede Menge Blödsinn zu machen.